Heute geht die Wanderung auf dem Camino gleich heftig los: Vom französischen Saint Jean Pied de Port (200m) über den Pass (1400m) hinunter nach Roncesvalles (960 m) auf der spanischen Seite der Pyrenäen. Der Start war bei strahlend blauem Himmel, auf halber Höhe zog es sich aber zu – Wolken, Nebel, aber zum Glück kein Regen. Oben auf dem Kamm entlang (1 Std) ist bester Matsch, beim Abstieg bin ich den Leuten vor mir nachgelaufen – es war die Diretissima, die ging in die Beine, dafür war ich nach 1Std unten. Roncesvalles ist eine beeindruckende Klosteranlage, z. T. wie eine Burg. Mit der größten Pilgerherberge. Ich schaue einiges an, mache Brotzeit und beschließe, dass es mir bis zur Pilgermesse um 8 Uhr zu lange dauert und gehe weiter. Trubel hatte ich 2 Tage, und so laufe ich eine gute Stunde bis Espinal, wo ich jetzt in der netten kleinen Herberge sitze und aufs Abendessen warte. Gerade kommt eine 5-köpfige Franzosen-Familie, zwei junge Holländerinnen erzählten von ihrer Regentour vorgestern. Der Chef ist ganz geschäftig, er kocht das Abendessen selbst, ich habe es auf 7 Uhr bestellt. Langsam kommt die Müdigkeit, ich glaube, heute werde ich nicht alt.
