Tag 21: Über den Rio Orbigo nach Astorga (18.06.14)

Tag21_9 Tag21_8 Tag21_7 Tag21_6 Tag21_5 Tag21_4 Tag21_3 Tag21_2 Tag21_1Fabio wartet geduldig auf mich, weil ich noch eine ausführliche Fußpflege durchziehe. Um 7 dann laufen wir los, ohne Frühstück. Weil in diesem Dorf keine Bar Frühstück anbietet. Und die Herbergschefin auch nicht, kann ich verstehen. Der nächste Ort ist Hospital de Órbigo, eine Stunde Weg. Also Frühstück. Und dann kommt die berühmte Brücke über den Rio Orbigo mit anschließender Flutbrücke, 19 Bögen lang. Erinnert mich an Höchstadt, wo sie die neue, 50 Jahre alte Betonbrücke abreißen müssen. Warum halten unsere Brücken nicht mehr?
Dann nehmen wir die schönere Route durch die Dörfer Villares de Órbigo, danach gehts durch Hügel, Feld und Wald. An einer Wegkreuzung suchen wir ratlos einen gelben Pfeil, bis wir endlich den mannsgrossen Pfeil mitten auf dem Weg sehen. Auf der Anhöhe Treffen wir auf eine „freie“ Verpflegungsstation mit jeder Menge frischem Obst, betrieben von David aus Barcelona mit seinem Freund. Nach 2km kommt schon das große Steinkreuz, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die Ebene mit Astorga hat. Am Wegrand nach unten sitzt ein Gittarist, der jede „Peregrina“ ansingt in der Hoffnung auf Münzen.
Am Ortseingang von Astorga geht die Straße steil hoch, weil die ganze Altstadt auf einem Hügel mit einem gigantischen Mauerring liegt. Meine Herberge liegt gleich am Anfang, Fabio will heute noch zwei Orte weiter. Für mich passen die 23 km heute. Auch wenn es erst halb zwölf ist. Ich habe Glück und bekomme ein 4-Bett-Zimmmer. Nach Kultivieren und Siesta ist Sightseeing angesagt. Im Outdoor-Geschäft erzählt mir der Besitzer aus der Schweiz, dass er hier als Alternativer ein Verlassenes Dorf mir wiederbelebt hat und dann wegen seiner Kinder nicht mehr zurückkam.
Berühmt in Astorga sind die Kathedrale im Stil-Mix und der Bischofspalast von Gaudi, den man heute im Vergleich zu vor 19 Jahren besichtigen kann. Jetzt sitze ich wie damals vor dem Palast, warte heute aber auf Herbert und Ernst, um mit ihnen zum AE zu gehen. Sie sind nicht die einzigen bekannten Mitpilger in der Herberge.